Viele Unternehmen haben mehrere landes- oder weltweit verteilte Niederlassungen. Diese Filialen benötigen Zugriff auf Unternehmensdaten und -dienste sowie Schutz vor neuen Bedrohungen. Netzwerksicherheit für Filialen schützt den Internetdatenverkehr zwischen Filialen untereinander sowie zwischen Filialen und Rechenzentren, dem Hauptsitz oder Telearbeitern. Datenübertragungen zu schützen und eine ordnungsgemäße Zugriffskontrolle sicherzustellen, ist entscheidend für den Schutz des gesamten Unternehmens.
Herausforderungen der Netzwerksicherheit für Filialen
Der Schutz von Filialen stellt Unternehmen vor eine Reihe von Herausforderungen. Eine davon ist der Bandbreitenbedarf. Er ist entscheidend für die Produktivität und Zusammenarbeit der Mitarbeiter an allen Standorten. Die Netzwerkgeschwindigkeit aufrechtzuerhalten und Bandbreitenengpässe zu minimieren, kann schnell teuer werden. Hinzu kommen die wachsenden Ressourcenanforderungen und Komplexität von Cloud-Anwendungen und unzähligen Geräten, die sich mit dem Netzwerk verbinden.
Durch die schnelle Einführung von Cloud-Anwendungen ist eine ununterbrochene, konsistente Internetverbindung noch wichtiger geworden. Beliebte Software-as-a-Service-Anwendungen wie Office 365, Dropbox, Salesforce, G Suite, AWS und Slack vereinfachen die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern an verschiedenen Standorten unter Wahrung der Zugriffskontrolle. Herkömmliche Technologien wie Wide Area Networks (WANs) und Multiprotocol Label Switching (MPLS) können mit neuen Netzwerktechnologien, Services und Anwendungen, die mehr Bandbreite benötigen, nicht Schritt halten. Die bekannte Methode, den Internetdatenverkehr zum Filtern und Prüfen zum Hauptsitz zu senden, passt nicht mehr zu den Anforderungen der Benutzer und den verwendeten Datentypen.
Es fällt IT-Teams immer schwerer, mehrere Unternehmensstandorte zu schützen, da immer mehr Services und Anwendungen hinzukommen. Bisher wurden an jedem Standort On-Premises-Firewalls installiert, sodass IT-Mitarbeiter für die Implementierung, Einrichtung, Wartung und Hardwarefehlerbehebung vor Ort sein mussten. Je mehr Standorte ein Unternehmen verwaltet, desto höher sind seine Hardwareanforderungen, und desto mehr einzelne Regeln und Richtlinien müssen erstellt werden. Den meisten Unternehmen fehlen die IT-Ressourcen, um diese wachsenden Anforderungen in den Filialen zu bewältigen.
Und schließlich wächst mit der Anzahl der Geräte und Anwendungen im Netzwerk auch das Risiko, dass Hacker Schwachstellen finden. Sie wissen, dass das Netzwerkedge meist der schwächste Punkt des Unternehmens ist, und nutzen dies aus, um sich Zugang zu internen Netzwerken zu verschaffen.
So schützen Sie Filialen
Um Filialen zu schützen, reicht es nicht aus, einfach ein Produkt auszuwählen und in Betrieb zu nehmen. Es bedarf eines mehrschichtigen Ansatzes. Viele Unternehmen nutzen SD-WAN (softwaredefiniertes WAN), um Filialen oder Rechenzentren mit dem Unternehmensnetzwerk am Hauptsitz zu verbinden. Mit SD-WAN wird das WAN cloudbasiert verwaltet. Dies ist kostengünstiger als MPLS, ist leistungsstärker und optimiert die Sicherheit von SaaS- und Cloud-Anwendungen für Benutzer. SD-WAN löst jedoch nicht alle Probleme, sondern nur das der Konnektivität. Da SD-WAN keine Sicherheitsfunktionen bietet, müssen Unternehmen andere Tools und Plattformen wie Intrusion Prevention, Web Filtering und SSL-Überprüfung einsetzen, um ihre Netzwerke zu schützen.
Es hat sich ein neuer Ansatz für die Sicherheit herauskristallisiert, der Secure Access Service Edge (kurz SASE, ausgesprochen: „sässi“) genannt wird. SASE vereint Wide Area Networking (WAN) und Netzwerksicherheitsdienste wie CASB, FWaaS und Zero Trust in einem einzigen, cloudbasierten Servicemodell. Eine SASE-Lösung ermöglicht die konsistente Bereitstellung und Verwaltung von Sicherheitsfunktionen für Filialen, und bietet eine einheitliche Methode, um Benutzer sicher mit Anwendungen zu verbinden.
Mit einer cloudbasierten Infrastruktur können Unternehmen Zeit und Geld sparen und müssen nicht in jeder Filiale Sicherheitsappliances installieren und verwalten. Richtlinienmanagement und Zugriffskontrolle werden durch die weltweite Verteilung von Niederlassungen erschwert. Mit einer cloudbasierten Infrastruktur wird der Datenverkehr von den Filialen zum Cloud-Service weitergeleitet, wo Sicherheitsrichtlinien zentral durchgesetzt werden. So müssen IT-Mitarbeiter nicht vor Ort sein, um Appliances manuell zu aktualisieren oder Probleme zu beheben.
Eine SASE-Strategie hat viele Vorteile für Unternehmen, die bisher mit Sicherheit, Transparenz und Kontrolle für ihre Filialen zu kämpfen hatten.
- Die Benutzererfahrung wird verbessert, weil der Datenverkehr zur Sicherheitsprüfung nicht umständlich über das zentrale Rechenzentrum geleitet werden muss.
- Die dafür installierten MPLS-Verbindungen können entfernt werden, um die Netzwerkinfrastruktur zu vereinfachen und die Kosten zu senken.
- Sicherheitsrichtlinien werden im Hauptsitz und in allen Filialen konsistent durchgesetzt.
- Die schnellere Bereitstellung in Filialen macht den Betrieb flexibler und effizienter.
- Der gesamte Datenverkehr von und zu Filialen, einschließlich der mit dem Netzwerk verbundenen IoT-Geräte, wird zuverlässig geschützt.
- Unternehmen können sämtliche Daten überblicken und untersuchen, unabhängig vom genutzten Port und Protokoll.
Weitere Informationen zur cloudbasierten Sicherheit für Filialen finden Sie hier.