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Was genau bedeutet Security Posture Management?

Das Security Posture Management (SPM), oder Management des Sicherheitsniveaus, umfasst die verschiedenen Sicherheitsbereiche eines Unternehmensnetzwerks, darunter Netzwerksicherheit, Datensicherheit, Cloud-Sicherheit (intern und durch Lösungen von Drittanbietern oder SaaS) und zunehmend auch KI. SPM-Manager müssen dafür sorgen, dass die gesamte Infrastruktur hinreichend geschützt ist. Durch das SPM stehen die nötigen Kontextinformationen bereit, um Herausforderungen wie Compliance, Fehlkonfigurationen, die Auswirkungen von Richtlinien- und Konfigurationsänderungen auf das Unternehmen sowie Risiko- und Sicherheitslückenmanagement effektiver angehen zu können.

Wie entstand dieser Verantwortungsbereich?

Das erste SPM-Tool wurde circa 2001 entwickelt, als zunehmend komplexe IT-Umgebungen begannen, Firewallrichtlinien zu beeinträchtigen – so sehr, dass jegliche Änderung an einer Firewall eine erhebliche Anzahl an Sicherheitsvorfällen nach sich zog. Diese Komplexität ist immer weiter gestiegen, besonders angesichts technologischer Entwicklungen wie Cloud-Computing, KI-Modellen und der Dezentralisierung von Workloads und Datenquellen. Es wurde also nach einem Weg gesucht, um Sicherheitsrichtlinien und die dazugehörigen Regeln an diese steigende Komplexität anzupassen und Risiken somit unter Kontrolle zu halten. Durch das Management des Sicherheitsniveaus lässt sich genau das erreichen.

Welche Rolle spielt Security Posture Management in der Cybersicherheit?

Das Sicherheitsniveau eines Unternehmens gleicht einer Kette, die immer nur so stark ist wie ihr schwächstes Glied. Ohne einen umfangreichen Einblick zum Stand der Unternehmenssicherheit ist es unmöglich, zu wissen, welche Bereiche anfällig für Cyberangriffe sind und stärker geschützt werden müssen. Durch effektives SPM steht Unternehmen ein „Panoramablick“ sämtlicher Sicherheits- und Compliancemaßnahmen sowie der nötigen Kontrollen zur Behebung von Abweichungen und Problemen zur Verfügung.

Was hat es mit dem Modewort „SPM“ auf sich?

Es scheint, als gäbe es fast jeden Tag eine neue Innovation für das Management des Sicherheitsniveaus und die Bewältigung der mit neuer Technologie einhergehenden Herausforderungen. Doch eben die Tatsache, dass es so viele verschiedene SPM-Tools und ‑Anbieter gibt, sorgt für mehr Komplexität – genau das Problem, das SPM eigentlich angehen soll. Und diese SPM-Tools sind oft voneinander isoliert, sodass sich Daten und Einblicke nicht unter Tools austauschen lassen, um Benutzern einen kompletten Überblick über das Sicherheitsniveau bereitzustellen. Dadurch entstehen weitere Hürden für das ohnehin schon komplexe Sicherheitsmanagement und gefährliche Schwachstellen, die von Hackern ausgenutzt werden können.

Expertenempfehlung: Was Manager beim Management des Sicherheitsniveaus bedenken sollten

Bevor Führungskräfte sich für eine SPM-Lösung entscheiden, sollten sie sämtliche Aspekte ihrer aktuellen Sicherheitsmaßnahmen unter die Lupe nehmen, um Bereiche mit Verbesserungsbedarf zu identifizieren. Zu den wichtigen Fragen, die Sie sich stellen sollten, gehören folgende:

  • Welche Geschäftsbereiche haben die komplexesten Sicherheitsanforderungen und wie können wir das Sicherheitsniveau effektiv verwalten, ohne die Situation zu verschlimmern?
  • Wie lassen sich auf unserer SPM-Plattform die Problembehebung und das Erstellen von Complianceberichten automatisieren?
  • Wie können wir sichergehen, dass der Bereich „Risikomanagement“ auf unserer SPM-Plattform die beste Threat Intelligence für eine proaktive Abwehr nutzt?
  • Wie können wir unser SPM vereinheitlichen, um für mehr Transparenz und einen klareren Überblick zu sorgen?
  • Wie können wir verschiedene IT-Sicherheitseinstellungen in eine Plattform integrieren, sodass unsere Analysen der Auswirkungen auf die Geschäftsprozesse klarer und umfangreicher werden?

Eine robuste SPM-Strategie einzuführen und aufrechtzuerhalten, ist ein kontinuierlicher Prozess. Die Strategie muss alle Sicherheitsbereiche abdecken, regelmäßig überprüft und angepasst werden und sollte umfangreiche Mitarbeiterschulungen sowie bewährte Incident-Response-Services umfassen. Wenn Sie einen holistischen SPM-Ansatz verfolgen, können Sie Ihr Unternehmen nicht nur effektiv vor bekannten Bedrohungen schützen, sondern sich und Ihre Teams auch auf die noch unbekannten Gefahren von morgen vorbereiten.