Die Konvergenz von
Cybersicherheit und AI

7 Prognosen zu wichtigen Änderungen im Jahr 2025

2025 werden Organisationen ihre Strategien für betriebliche Resilienz an das AI-Zeitalter anpassen und sich vor allem auf zentrale Sicherheitsplattformen, transparente AI und die rollenübergreifende Zusammenarbeit zur Stärkung der Nachhaltigkeit und des Vertrauens konzentrieren müssen.

Die Bedrohungslandschaft entwickelt sich rasant weiter. Unit 42 hat bereits auf die Nutzung von AI durch Cyberkriminelle hingewiesen, die damit personalisierte Phishing- und Smishing-Kampagnen erstellen, um sowohl an öffentliche als auch an private Daten zu gelangen. Auch AI-basierte Angriffe auf Modelle für das maschinelle Lernen, mit denen automatisierte Systeme für die Bedrohungserkennung außer Kraft gesetzt werden sollen, haben zugenommen.

Für kritische Infrastrukturen wie Gesundheitsorganisationen, Banken, Rechenzentren und Energie- und Transportunternehmen werden die Risiken weiterhin zunehmen. Ihre großen Repositorys mit geistigem Eigentum und kritischen Daten stellen attraktive Ziele dar und machen sie anfällig für raffinierte Angriffe.

Bis 2026 wird bei den meisten komplexen Cyberangriffen AI eingesetzt werden, um dynamische und mehrschichtige Angriffe durchzuführen, die sich sofort an die Abwehrmaßnahmen anpassen können. Da sowohl Angreifer als auch Sicherheitsteams zunehmend auf AI-Tools setzen, droht der Cybersicherheitslandschaft ein Wettrüsten bei AI-basierten Cyberlösungen. Der Erfolg von Organisationen im kommenden Jahr wird davon abhängen, ob sie Sicherheitslösungen und Daten in zentralen Plattformen konvergieren, Governance-Frameworks einrichten, das Vertrauen in die AI stärken und die AI besser in die Security Operations einbinden können.

Cybersicherheit 2025: Wie das kommende Jahr die Branche verändern wird

Cybersicherheit 2025: Wie das kommende Jahr die Branche verändern wird

PROGNOSE
01
Die gesamte Cyberinfrastruktur wird auf einer zentralen Datensicherheitsplattform basieren
Die gesamte Cyberinfrastruktur wird auf einer zentralen Datensicherheitsplattform basieren
Die gesamte Cyberinfrastruktur wird auf einer zentralen Datensicherheitsplattform basieren
2025 werden sich in der Cybersicherheitslandschaft zentrale Datenplattformen durchsetzen, die alles abdecken – von der Codeentwicklung bis hin zu Cloud-Umgebungen und SOCs. Die fragmentierten Systeme, die derzeit im Einsatz sind, können mit ihren isolierten Arbeitsabläufen und manuellen Prozessen nicht mit dem hohen Tempo und der Komplexität moderner Cyberbedrohungen Schritt halten. Das fällt besonders im Bereich der Cloud-Sicherheit auf, wo durch dezentrale Systeme, inkonsistente Datenströme und isolierte Tools blinde Flecken (Blind Spots) entstehen und Sicherheitsverletzungen nicht rechtzeitig erkannt, abgewehrt oder verhindert werden können.
Im kommenden Jahr wird daher die Zusammenführung aller Prozesse (von der Codeerstellung über die Cloud-Nutzung bis hin zum SOC) in einer einheitlichen Infrastruktur angestrebt werden, um AI-gestützte Analysen an jedem Punkt in der Angriffsfläche zu ermöglichen: von der Aufdeckung von Sicherheitslücken im Code bei der Entwicklung über die Echtzeitüberwachung von Cloud-Umgebungen bis zur Verwaltung von Incident-Response-Maßnahmen durch SOCs. Das verbessert zum einen die Cloud-Sicherheit: Organisationen erhalten dadurch größere Kontrolle über ihre Multi-Cloud-Umgebungen, da AI-Tools sie viel schneller und präziser als bisher auf Fehlkonfigurationen, Verhaltensanomalien und nicht autorisierte Zugriffe überprüfen können. Durch die Konvergenz aller Sicherheitsebenen in einer zentralen Plattform lassen sich zum anderen aber auch die Ressourcennutzung optimieren, die Transparenz und Effizienz insgesamt steigern und letztendlich resilientere, anpassungsfähigere Maßnahmen zur Abwehr neuer Bedrohungen entwickeln.
Organisationen, die Firewalls, Cloud-Sicherheitslösungen und SOC-Tools diverser Anbieter verwenden, werden das Potenzial von AI eventuell nicht vollständig ausschöpfen können. Zu den Vorteilen der Konsolidierung von Anbietern und Tools zählt nicht nur die Reduzierung der Gesamtbetriebskosten, sondern auch die Zusammenführung von Datenströmen an einer zentralen Stelle, sodass die MTTD (Mean Time to Detect) und die MTTR (Mean Time to Respond) nur noch wenige Minuten betragen. Schätzungen zufolge werden 2028 mindestens 45 % der Organisationen weniger als 15 Cybersicherheitstools verwenden. 2023 waren es nur 13 %. Das unterstreicht den Trend zu optimierten, umfassenden Sicherheitslösungen.
MSSPs (Managed Security Service Providers) und VARs (Value-Added Resellers) werden bei dieser kritischen Transformation der Cybersicherheit eine wichtige Rolle spielen. Diese Partner werden den Umstieg der Branche von fragmentierten Architekturen mit Lösungen mehrerer Anbieter auf integrierte, AI-gestützte Plattformen vorantreiben und ihren Kunden helfen, kohärente Lösungen für einheitliche SecOps-Prozesse zu implementieren. Durch den Wechsel zu einer zentralen, nahtlosen Plattform erhalten Organisationen nicht nur aussagekräftige, AI-gestützte Informationen, sondern stärken auch ihre Resilienz – was gerade in Zeiten zunehmender Cyberbedrohungen wichtig ist. Organisationen, die einen solchen einheitlichen Ansatz verfolgen, werden auch die Branchenstandards beeinflussen, da sie ihre Agilität und Präzision verbessern und sich einen entscheidenden Vorteil in der Cybersicherheit verschaffen.
PROGNOSE
02
Der Vorteil umfassender Datenmengen: Große, etablierte Organisationen werden AI erfolgreicher nutzen können als AI-Start-ups
Der Vorteil umfassender Datenmengen: Große, etablierte Organisationen werden AI erfolgreicher nutzen können als AI-Start-ups
Der Vorteil umfassender Datenmengen: Große, etablierte Organisationen werden AI erfolgreicher nutzen können als AI-Start-ups
2025 werden große, etablierte Organisationen mit riesigen Datenspeichern AI-gestützte Innovationen vorantreiben und sich damit einen entscheidenden Vorsprung vor neuen Mitbewerbern auf dem Markt verschaffen. Unternehmen wie Palo Alto Networks, die täglich 9 Petabyte an Daten auf diversen Plattformen verarbeiten und 72.000 aktive Kunden haben, werden die datengestützte AI-Landschaft dominieren. AI benötigt große Mengen an hochwertigen Daten. Die Leistung der meisten Modelle hängt von diesen Faktoren ab. Etablierte Unternehmen mit einem festen Kundenstamm können dank der umfangreichen Datenmengen ihre Modelle kontinuierlich verbessern und werden damit nahezu zum Selbstläufer. Da können Start-ups kaum mithalten.
Wir gehen allerdings davon aus, dass diese großen Organisationen in den kommenden Jahren enger mit neuen AI-Start-ups zusammenarbeiten werden. Sie könnten ihnen Zugriff auf kritische Daten geben und im Gegenzug von neuen Ideen und agilen Innovationen profitieren. Diese symbiotische Zusammenarbeit wird die AI-Entwicklung beschleunigen, da etablierte Unternehmen innovative Ansätze umsetzen und Start-ups wertvolle Daten einbinden können. Diese Partnerschaften werden das Innovationstempo im AI-Bereich erhöhen und neue Maßstäbe für die erfolgreiche Zusammenarbeit in der Cybersicherheit setzen.
PROGNOSE
03
Die tragende Rolle von AI 2025: Stärkung des Vertrauens, Gewährleistung der Governance und Veränderung der SecOps-Führungsrollen
Die tragende Rolle von AI 2025: Stärkung des Vertrauens, Gewährleistung der Governance und Veränderung der SecOps-Führungsrollen
Die tragende Rolle von AI 2025: Stärkung des Vertrauens, Gewährleistung der Governance und Veränderung der SecOps-Führungsrollen
In Zukunft werden SOCs hauptsächlich auf AI basieren und Analysten zwar noch ein wichtige, aber nachgeordnete Rolle spielen. Das funktioniert ähnlich wie beim autonomen Fahren mit menschlicher Kontrolle: In SOCs werden zunehmend AI-gestützte Prozesse eingesetzt, um Aufgaben wie die Suche nach Sicherheitslücken und die Bedrohungserkennung zu automatisieren. Komplexe Analysen und Abwehrstrategien werden allerdings weiterhin von menschlichen Experten übernommen. Mit dieser AI-gestützten Entwicklung gelingt die Transformation des SOC in eine agile, effiziente Sicherheitszentrale zur Bewältigung der zunehmenden Bedrohungen.
Das bedeutet aber nicht, dass AI-Analysten die menschlichen Experten ersetzen werden, sondern deutet vielmehr auf eine produktive Partnerschaft hin. Da die Anzahl der Bedrohungen weiterhin rasant ansteigt, sind Menschen für ihre Entscheidungsfindung auf die schnellen und präzisen Ergebnisse von AI-Systemen angewiesen. Dank der Unterstützung durch AI können sich die Experten komplexeren Aufgaben widmen, die umfassendere Analysen und strategisches Denken erfordern.
Dies gelingt jedoch nur, wenn Organisationen eine größere Transparenz und proaktive Kommunikation in Bezug auf die Funktionsweise der AI-Modelle priorisieren. Dazu gehört auch, dass sie über Aspekte wie die Erfassung von Daten, die für das Training verwendeten Datensätze und die Prozesse der Entscheidungsfindung informieren. Organisationen, die klare Angaben zum Einsatz und zur Funktionsweise der genutzten AI machen, stärken ihre Glaubwürdigkeit und verbessern die Bindung von Beschäftigten und Kunden. CISOs sollten ein AI-Beratungsteam zusammenstellen, um den genauen Aktionsradius autonomer Systeme festzulegen, und gleichzeitig eine AI-Kultur in der gesamten Organisation schaffen.
Eine der größten Herausforderungen bei dem Versuch, das Vertrauen in AI zu stärken, besteht in den riesigen Datenmengen, die für die AI-Entscheidungsfindung erforderlich sind. Da AI-Systeme inzwischen mehrere Petabyte Daten verarbeiten, wird es für Menschen immer schwieriger zu verifizieren, ob die AI-Empfehlungen auch korrekt sind. Im Gegensatz zu dem bekannten Bild der Suche nach der Nadel im Heuhaufen basieren AI-Entscheidungen auf einem Heuhaufen aus unzähligen Nadeln. Aus diesem Grund müssen Organisationen Modelle entwickeln, die die Entscheidungsfindung der AI-Systeme präzise nachvollziehen und erklären können. Das ist besonders in Sektoren wie dem Finanzwesen wichtig, da es eventuell Bedenken gibt, dass durch AI-gestützte Sicherheitsmaßnahmen legitime Finanztransaktionen blockiert werden könnten.
Auch Governance-Frameworks und gesetzliche Vorgaben zu AI werden weltweit nachgebessert werden. Die Europäische Union wird nach dem Erfolg der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und des Gesetzes zur künstlichen Intelligenz (AI Act) sicherlich die Initiativen zur digitalen Souveränität vorantreiben, die Vorgaben zum Datenschutz verschärfen und striktere Regeln für grenzüberschreitende Datenübermittlungen einführen. Auch im Nahen Osten wird die voranschreitende digitale Transformation Regierungen vermutlich dazu veranlassen, striktere Cybersicherheitsgesetze zu verabschieden, um kritische Infrastrukturen zu schützen und die Vorgaben für die lokale Datenverarbeitung zu verschärfen. In Lateinamerika werden Länder wie Brasilien und Mexiko wahrscheinlich ihre nationalen Cybersicherheitsframeworks ausbauen und gemeinsame Vereinbarungen zur grenzüberschreitenden Datenübermittlung ausarbeiten.
PROGNOSE
04
2025 werden die meisten Unternehmen einen sicheren Browser nutzen
2025 werden die meisten Unternehmen einen sicheren Browser nutzen
2025 werden die meisten Unternehmen einen sicheren Browser nutzen
Die moderne Arbeitswelt verändert sich. Da immer mehr Beschäftigte mobil sind und Organisationen moderne Arbeitsmodelle unterstützen, werden auch zunehmend private und nicht verwaltete Geräte für die Arbeit verwendet. Mit einem sicheren Browser können Organisationen effektivere Sicherheitsmaßnahmen implementieren, die einen sicheren Zugriff auf geschäftliche Anwendungen von jedem Gerät ermöglichen und vor schädlichen Browsererweiterungen, webbasierten Angriffen, Benutzerfehlern und anderen Gefahren schützen. Dank der dadurch gewonnenen größeren Sicherheit, Transparenz und Kontrolle können alle Unternehmen einen sicheren und standortunabhängigen Zugriff auf geschäftliche Anwendungen und das Internet bereitstellen.
Da das Risiko von Datenlecks steigt, müssen Unternehmen eine bessere Kontrolle über ihre Ressourcen erlangen. Öffentlich verfügbare Webbrowser sind nicht sicher. 95 % der Organisationen melden Sicherheitsvorfälle, bei denen Browser auf diversen Geräten als Einfallstor genutzt wurden. Das zeigt, dass es bisher keine angemessenen Sicherheitsmaßnahmen gibt, um Organisationen und Beschäftigte – unabhängig von ihrem Arbeitsplatz – zu schützen. Mit sicheren Browsern können sie hingegen ihre Sicherheitsrichtlinien ausweiten und beispielweise sensible personenbezogene Daten verbergen oder verhindern, dass Angreifer auf Daten in einem sicheren Arbeitsbereich des Browsers zugreifen. Diese Maßnahmen sorgen dafür, dass Beschäftigte sicher auf geschäftliche Anwendungen zugreifen können, und reduzieren das Risiko von Datenlecks.
Daher geht Gartner davon aus, dass bis 2030 Unternehmensbrowser ein entscheidender Faktor für die Bereitstellung einer sicheren, digitalen Arbeitsumgebung auf verwalteten und nicht verwalteten Geräten sein werden.
Durch diese proaktive Erweiterung der Sicherheitsmaßnahmen bis auf den Endpunkt können Beschäftigte effektiver arbeiten und gleichzeitig werden die Risiken minimiert. Wenn Organisationen den sicheren Zugriff priorisieren, schützen sie nicht nur sensible Daten, sondern ermöglichen auch die reibungslose Zusammenarbeit der zunehmend mobilen oder verteilt arbeitenden Beschäftigten. Diese Technologie wird unverzichtbar sein, um in einer immer dynamischeren Geschäftswelt ein zuverlässiges Sicherheitsniveau zu erreichen.
PROGNOSE
05
2025 wird der Energieverbrauch von AI stärker hinterfragt werden – auch im Sicherheitsbereich
2025 wird der Energieverbrauch von AI stärker hinterfragt werden – auch im Sicherheitsbereich
2025 wird der Energieverbrauch von AI stärker hinterfragt werden – auch im Sicherheitsbereich
Mit zunehmender AI-Nutzung wird auch der Energieverbrauch in den Fokus rücken – insbesondere in Bezug auf die Cybersicherheit. Große Modelle für die Erkennung von Bedrohungen und Anomalien sowie die Suche nach Sicherheitslücken müssen kontinuierlich aktualisiert werden und komplexe Berechnungen durchführen, um schneller Ergebnisse zu liefern. Dadurch steigt aber auch der Energieverbrauch.
Rechenzentren verbrauchen derzeit etwa 4 % des in den USA erzeugten Stroms. Laut Schätzungen des Electric Power Research Institute wird der Energieverbrauch auf mehr als 9 % der jährlichen Stromproduktion in den USA steigen. Ähnliche Zahlen sind weltweit zu erwarten. Durch Innovationen bei den Modellen lassen sich zwar vermutlich Einsparungen erzielen, dennoch werden der öffentliche und der private Sektor zusammenarbeiten müssen, um das Netz zu modernisieren und die Erzeugung sauberer Energie zu fördern.
Außerdem müssen in allen Branchen Strategien für eine effiziente Energienutzung eingeführt werden, zum Beispiel:
  • Energieeffiziente AI-Modelle: Laut ITI sollten Organisationen ihre Ressourceneffizienz durch die Integration neuer Kühlungstechnologien und die Optimierung des Rechenzentrumsdesigns verbessern. Kühlsysteme sind für etwa 40 % des Stromverbrauchs von Rechenzentren verantwortlich. AI-gestützte Kühlungstechnologien, einschließlich mehrschichtiger neuronaler Netzwerke für eine optimierte Temperaturregelung, könnten die Effizienz steigern und die Emissionen senken.
  • Auf Quantencomputing basierende AI-Frameworks: Neue, auf Quantencomputing basierende AI-Frameworks sind ebenfalls vielversprechend, da sie zuverlässige Kontrollstrategien für unwägbare Faktoren bieten und damit nicht nur die Verwaltung energieintensiver AI-Workloads ermöglichen, sondern auch den Energieverbrauch und die Kohlendioxidemissionen reduzieren.
  • Plattformisierung: Da Organisationen zunehmend ihre Lösungen verschiedener Anbieter konsolidieren, um die Gesamtbetriebskosten zu senken und eine zentrale Datensicherheitsplattform zu nutzen, könnten sie mithilfe von AI eventuell auch redundante Prozesse reduzieren und dadurch den Energieverbrauch und die damit verbundenen Umweltbelastungen minimieren.
Cloud-Dienstanbieter, die auf erneuerbare Energien setzen, bieten ihren Kunden einen Mehrwert. Technologieorganisationen bezogen zwischen Februar 2023 und Februar 2024 62 % der erneuerbaren Energien aus Stromabnahmeverträgen. Auch 2025 werden Cloud-Anbieter in erneuerbare und saubere Energien investieren, um die steigende AI-Nutzung abzudecken.
Rechenzentren verbrauchen nicht nur viel Energie, sondern sind auch ein Sicherheitsrisiko, da darin große Mengen sensibler Daten gespeichert werden. 2025 werden daher die Cybersicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Rechenzentren und die Energieerzeugung zur Nutzung von AI noch wichtiger, um sicherzustellen, dass die Technologie trotz der rasanten Verbreitung langfristig nachhaltig ist.
PROGNOSE
06
Entlarvung des Hypes um Quantencomputing im Sicherheitsbereich 2025: realistische Erwartungen setzen und angemessene Maßnahmen ergreifen
Entlarvung des Hypes um Quantencomputing im Sicherheitsbereich 2025: realistische Erwartungen setzen und angemessene Maßnahmen ergreifen
Entlarvung des Hypes um Quantencomputing im Sicherheitsbereich 2025: realistische Erwartungen setzen und angemessene Maßnahmen ergreifen
Zwar werden Quantencomputing, Quantenrisiken und die für den Schutz und die Verschlüsselung benötigten Technologien inzwischen in der gesamten Technologiebranche diskutiert, aber tatsächlich können Quantentechnologien bisher keine der weit verbreiteten Verschlüsselungsmethoden knacken – und werden dies vermutlich auch in den nächsten zehn Jahren nicht schaffen. Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie nicht schon vorausplanen sollten. 2025 werden staatlich gesponserte Hackergruppen ihre Taktiken weiter ausbauen, um streng geheime Daten staatlicher Stellen oder äußerst wertvolles geistiges Eigentum bereits jetzt zu stehlen und dann zu einem späteren Zeitpunkt zu entschlüsseln, wenn ausgereiftere Quantentechnologien zur Verfügung stehen. Diese Taktiken stellen jetzt schon ein enormes Risiko dar, da sich mit Quantencomputing vermutlich zivile und militärische Kommunikationssysteme stören, kritische Infrastrukturen lahmlegen und Sicherheitsprotokolle der meisten internetbasierten Finanztransaktionen aushebeln lassen.
Um diese Bedrohungen effektiv abzuwehren, müssen Organisationen beginnen, eine kurzfristige Roadmap für Quantensicherheit umzusetzen und quantensichere Abwehrmaßnahmen einzuführen, zum Beispiel quantensichere Tunnel, umfassende Krypto-Datenbibliotheken und weitere Technologien mit einer größeren Krypto-Agilität. Das National Institute of Standards and Technology (NIST) hat vor Kurzem Standards für die Post-Quanten-Kryptografie veröffentlicht. Mit diesen Algorithmen lassen sich Daten besser vor zukünftigen Quantenbedrohungen schützen. Organisationen, die ein hohes Maß an Sicherheit erfordern, können ihre Kommunikation mit dem Quantenschlüsselaustausch (Quantum Key Distribution, QKD) schützen. Wenn Quantencomputing später in der Praxis eingesetzt werden kann und die Gefahr steigt, müssen diese Maßnahmen unbedingt implementiert werden, um mit der äußerst dynamischen Cyberbedrohungslandschaft Schritt zu halten, Datendiebstahl zu verhindern und die Integrität kritischer Systeme sicherzustellen.
Vorerst können CIOs den Hype mit sachlichen Argumenten entlarven und ihren Vorständen stattdessen praktische Vorschläge machen. Es konnten zwar schon deutliche Fortschritte beim Quanten-Annealing erzielt werden, doch Verschlüsselung auf militärischem Niveau ließ sich auch damit bisher nicht knacken.
PROGNOSE
07
CIO und CMO sind das neue „dynamische Duo“ in Unternehmen
CIO und CMO sind das neue „dynamische Duo“ in Unternehmen
CIO und CMO sind das neue „dynamische Duo“ in Unternehmen
Im kommenden Jahr wird die Abstimmung zwischen CIO (Chief Information Officer) und CMO (Chief Marketing Officer) noch wichtiger, da Organisationen verstärkt auf moderne Technologien wie AI, maschinelles Lernen und Big Data setzen, um personalisierte Benutzererfahrungen anzubieten und die digitale Transformation voranzutreiben. Da sich die Kundenerwartungen rasant ändern, müssen Marketing- und IT-Strategien nahtlos integriert und vor allem datengestützte Ergebnisse in personalisierte Echtzeitinteraktionen in diversen Kanälen umgewandelt werden. Das ist nur möglich, wenn CIO und CMO eng zusammenarbeiten, damit die Marketinginitiativen von einer zuverlässigen, sicheren und skalierbaren Technologieinfrastruktur unterstützt werden.
Für eine erfolgreiche Zusammenarbeit sollten sie sich unbedingt frühzeitig über Sicherheitsmaßnahmen und Compliance mit gesetzlichen Vorgaben abstimmen. Kundendaten spielen eine immer wichtigere Rolle bei Marketingaktivitäten. Dementsprechend müssen CIOs für eine zuverlässige Daten-Governance und Compliance mit Verordnungen wie der DSGVO oder dem CCPA sorgen.
Der Schutz der Kundendaten allein reicht aber nicht. Organisationen müssen sich auch fortlaufend über neue gesetzliche Vorgaben zur AI-Governance, insbesondere zur Kennzeichnung von AI-Inhalten, informieren und diese umsetzen. Mit diesen Vorgaben sollen ein ethischer Umgang mit AI und der Schutz der Privatsphäre von Benutzern sichergestellt werden. Durch die kontinuierliche Anpassung ihrer AI-Governance können Organisationen zeigen, dass sie großen Wert auf eine verantwortungsbewusste Nutzung von AI legen – und dadurch auch das Kundenvertrauen stärken. Werden diese Punkte nicht frühzeitig abgestimmt, drohen Sicherheitsverletzungen, Complianceverstöße oder ineffiziente Marketingmaßnahmen, die sowohl das Vertrauen der Kunden enttäuschen als auch die Organisationsleistung beeinträchtigen.
Mit einem ganzheitlichen Ansatz stärken Organisationen nicht nur die Cybersicherheit, sondern können auch Daten und AI für effektive und personalisierte Kundenerfahrungen einsetzen und gleichzeitig ihren Ruf schützen und rechtliche Risiken minimieren. Eine wichtige Aufgabe des neuen „dynamischen Duos“ besteht daher darin, Organisationen einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Durch ihre Zusammenarbeit tragen sie entscheidend zur zukünftigen Ausrichtung der Organisation bei, da sie trotz rasanter technologischer Entwicklungen für einen überzeugenden Marktauftritt sorgen und das Kundenvertrauen stärken.
 

Tipps für Entscheidungsträger im Sicherheitsbereich

Threat Vector informiert über wichtige Themen – von innovativen Lösungen bis hin zu neuen Trends in der Cybersicherheitslandschaft –, damit Sie Ihre Organisation besser schützen können.